Judith Zadek

Unicef Kindergruppe Magdeburg

Die Unicef-Jugendgruppe Magdeburg unter der Leitung von Judith Zadek ist seit 5 Jahren sehr aktiv:

Nach dem Dreh und der Publikation eines erfolgreichen Filmes im Jahr 2016 (Meine Welt 2030) entstand im Jahr 2017 die Idee, ein Theaterstück zum Thema FRIEDEN für das Jahr 2018 einzuspielen. Da die beteiligten Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 14 Jahren alt waren und zudem unterschiedlichen kulturellen Hintergrund hatten, stand die Projektleitung unter Frau Prof. Goes und Judith Zadek vor besonderen Herausforderungen. Die Kinder kamen teilweise aus der DIG, Dreisprachigen Internationalen Grundschule, aus dem Dom-Gymnasium sowie aus dem Werner-von-Siemens Gymnasium. Damit war ein breiter Schatz an Vorkenntnissen, Erfahrungen und Erlebnissen der Kinder bereits vorhanden. Aber: wie sollten wir allen Kindern und Jugendlichen mit ihrem unterschiedlichen Ansatz und ihrer altersbedingten Erfahrung gerecht werden? Wie könnten wir jedes Kind, jeden Jugendlichen, auf seine Art und Weise besonders einbringen? Schnell wurde klar, dass wir kein Theaterstück im herkömmlichen Sinne spielen konnte. Zu unterschiedlich waren die Fähigkeiten, die Stärken jedes Einzelnen. Hier haben uns mehrfache Workshops in der Stadtbibliothek Magdeburg geholfen. Jeder einzelne, jede einzelne konnte sich unter der Anleitung von Frau Schmidt (Stadtbibliothek), Frau Prof. Goes und Frau Zadek (beide Unicef Magdeburg) ausprobieren, sich selbst kennenlernen, überlegen, was man sich selbst zutraut.

Judith Zadek und Klaus Roth

Die Kinder stiegen relativ schnell in die Rolle von Spielern ein, die eine Botschaft verkünden wollten. Am Anfang standen professionelle Übungen, wie man richtig atmen, Wörter artikulieren, Sätze betonen und dabei immer laut sprechen muss. Spielerisch wurden Bewegungen auf der Bühne eingeübt, immer wieder wurde betont, ihr zeigt Euch mit einer Botschaft.

Es hat Wochen gedauert, bis wir zusammen die Texte ausgewählt und Ober diese gesprochen hatten: was meint das Gedicht? Was versteht ihr unter Frieden, was unter Freiheit, was unter Solidarität? Warum ist der Junge in der Szene traurig? Und dann kam die Entscheidung, wer kann welchen Part übernehmen, wer malt ein Bühnenbild, wer möchte singen, wer übernimmt die Moderation? Wir probten fast jede Woche im Tagungsraum der Stadtbibliothek, bis wir endlich auf einer richtigen Bühne im Campus-Theater proben konnten. Das war wirklich ein AHA-Erlebnis.

So entstand ein Theaterstück unter der Überschrift „Kindheit braucht Frieden“, das den roten Faden „FRIEDEN“ immer wieder aufgenommen hat, das aber jedem Teilnehmer, jedem Kind, seinen persönlichen Freiraum, seine Fähigkeiten und auch seine Ängste zugestehen konnte.

Entstanden ist etwas Einzigartiges: Die Altersspanne der beteiligten Kinder und die kulturellen und entwicklungs-pädagogischen Hintergründe hätten unterschiedlicher nicht sein können: Kinder mit Migrationshintergrund entwickelten Ideen, realisierten und spielten mit Kindern aus Magdeburg und aus unterschiedlichen Schulklassen, Altersklassen und unterschiedlichen Schulstufen.

Was gedacht war als einheitliches Theaterstück zum Thema „Frieden“ wurde von jedem Kind, von jeder Gruppe auf seine eigene Weise im Rahmen seiner Erlebnisse und Möglichkeiten unterschiedlich interpretiert und dann im Theaterstück dargestellt, Der große Verdienst der Projektleitung unter Frau Prof. Goes und Judith Zadek und mit der Mithilfe von Frau Schmidt aus der Stadtbibliothek war es, jedes Kind seine eigenen Assoziationen, Gedanken und Gefühle in dieses Theaterstück einzubringen.

Das Theaterstück selbst war für alle Beteiligten ein großer Erfolg. Endlich konnten die Kinder das, was sie monatelang geübt hatten, auf der Bühne vor ihren Eltern und Großeltern im November 2018 darbieten.