Bernburg (Saale) 12.05.2023
Einem Ehrenamt gebührt Anerkennung und Wertschätzung und deshalb verleiht die Stiftung Evangelische Jugendhilfe alle zwei Jahre den Engagement-Preis „Der Friedensengel“ an jeweils eine Privatperson und einen Verein in Sachsen-Anhalt. Geehrt wird zudem auch ein Prominenter Friedensengel, der sich mit seinem öffentlichen Wirken für Schutzbedürftige und Frieden einsetzt. Zum dritten Mal fand die Preisverleihung im Rahmen einer Festveranstaltung in Bernburg statt.
Klaus Roth, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, eröffnete die Veranstaltung mit dem Hinweis auf das, was zum Friedenschaffen gehöre: Mut, Vertrauensvorschuss, Scheitern wagen und Selbstbewusstsein.
Als Festredner geladen war der bekannte Kinder- und Jugendbuchautor und Erfinder des „Sams“ Paul Maar. Er betonte, dass Frieden, als Abwesenheit von Krieg, erst dann in Gänze geschätzt würde, wenn er fehle. Dabei gab er den Anwesenden einen Einblick in die Kriegsschrecken seiner Kindheit im Schweinfurth des Zweiten Weltkriegs. Ergänzend zitierte er aus Leserbriefen von Kindern – Seiesmographen unserer Gesellschaft – die nun aktuell wieder unter derlei Ängsten litten.
Als „Das Schiefe Märchen-Trio“ trat Paul Maar gemeinsam mit den Musikern Wolfgang Stute und Konrad Haas auf und nahm die Gäste mit auf eine musikalische Fantasiereise in sein Buch „Schiefe Märchen und schräge Geschichten“.
In einer Laudatio wurde er von der Radiomoderatorin Freddy Holzapfel für sein Lebenswerk und Engagement für Kinder mit dem Preis »Der Prominente Friedensengel 2023« ausgezeichnet.
Mit einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Bühnenmoderation stellten Freddy Holzapfel und Klaus Roth gemeinsam die insgesamt 17 Nominierten und ihre Projekte vor. Diese beschäftigen sich größtenteils mit aktuell viel diskutierten und gesellschaftsrelevanten Themen wie dem Schutz vor Krieg und Verfolgung, der Inklusion von Geflüchteten, der Unterstützung für Bedürftige, dem Umwelt- und Naturschutz oder der Bildungsförderung.
Eine Jury, bestehend aus acht Personen des politischen und öffentlichen Lebens unseres Landes, bewertete die Engagements nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Inklusion, Kreativität, gesellschaftliche Relevanz und regionale Bedeutung.
Teil der Jury waren Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Landrat des Salzlandkreises Markus Bauer, Joachim Liebig, Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Marc Rath Chefredakteur Mitteldeutsche Zeitung und Volksstimme, Dr. Winfried Bettecken, Leiter des MDR Sachsen-Anhalt Radio, Barbara Klabunde, stellvertretende Chefredakteurin Radio SAW, Gerald Bieling, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Ev. Jugendhilfe und Michael Marquardt, Gewinner des Jahres 20219.
Der Preis in der Kategorie »Der Unbekannte Friedensengel« ging an die 16-jährige Schülerin Rabia Lore Ekim aus Aschersleben. Laudator Marc Rath würdigte in seiner Rede den unglaublichen Tatendrang und die Vorbildwirkung, die die junge Preisträgerin bereits jetzt schon für anderen Menschen habe.
Der Magdeburger Verein refugium e.V. erhielt den Preis in der Kategorie »Die Beispielhafte Initiative«. Vorsitzende Monika Schwenke nahm den Preis von Dr. Winfried Bettecken entgegen. Der Laudator betont, wie glücklich sich unser Land schätzen könne, mit dem Verein einen sicheren Zufluchtsort für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete bieten zu können.
Jahrbuch 2023
In diesem Jahr gab es wieder zahlreiche Nominierungen, Menschen und Initiativen, die mit ihrem Wirken in unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine herausragende Friedensarbeit leisten. Diese möchten wir Ihnen in dieser Broschüre vorstellen.