Beispielhafte Initiative
Schwimm Kultur
Motto
Learn to swim. Stay connected. Feel good. Be home.
Region
Magdeburg
Website
Presse

Über Schwimm Kultur
Die Initiative „Schwimm Kultur“ wurde ins Leben gerufen, um eine sozialpolitische Herausforderung nachhaltig anzugehen: die hohe Zahl an Menschen mit Migrationserfahrung, die nicht schwimmen können. Anlass war ein tragischer Unfall eines indischen Studierenden der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), der 2022 in der Elbe ertrank.
Mit 13.000 Studierenden, darunter 6.500 internationale Studierende (40 % aus Indien), bietet die OVGU den idealen Rahmen für das innovative Konzept von „Schwimm Kultur“. Die Initiative kombiniert englischsprachige, erwachsenenpädagogisch begleitete Schwimmtrainings mit Workshops und Socializing-Events, um vier zentrale Bausteine zu vereinen: Schwimmfähigkeit, Integration, Gesundheitsförderung und Kompetenzerweiterung.
Das Angebot richtet sich an Studierende aller Nationalitäten, Kulturen, Religionen und Geschlechter und fördert durch sportliche Begegnung und Kompetenzerwerb Integration und ein Gefühl des Ankommens. Ziel ist es, nicht nur Sicherheit im Wasser zu vermitteln, sondern auch das Ankommen in der Region und ein langfristiges Hierbleiben zu fördern.
Über das Engagement
Nachhaltigkeit: Das Projekt „Schwimm Kultur“ fördert die nachhaltige Integration internationaler Studierender in Magdeburg, indem es ihnen eine lebenswichtige Kompetenz vermittelt. Die erlernte Schwimmfähigkeit wirkt weit über den Kurs hinaus: Sie steigert die Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden und trägt zur langfristigen gesundheitlichen und sozialen Teilhabe bei. Zudem wird die Fähigkeit weitergegeben – an Freund*innen oder später an eigene Kinder. Angesichts der Forsa-Umfrage 2022, die zeigte, dass Schwimmfähigkeit oft mit sozialer Positionierung oder Migrationsgeschichte negativ korreliert, setzt „Schwimm Kultur“ hier gezielt an und leistet einen wichtigen Beitrag zur Chancengleichheit.
Inklusion: „Schwimm Kultur“ schafft einen Raum der Begegnung, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Herkunftsländern, Religionen und kulturellen Prägungen zusammenkommen. Durch das gemeinsame Training wachsen sie individuell über sich hinaus, aber auch als Gruppe zusammen. Diese Begegnungen auf Augenhöhe fördern gelebte Vielfalt und damit eine Form der Integration, die durch gemeinsame Erlebnisse und persönliche Bindungen gestärkt wird. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in Magdeburg von großer gesellschaftlicher Relevanz.
Gesellschaftliche Relevanz: Deutschland ist auf internationale Fachkräfte angewiesen, doch Integration erfordert mehr als nur akademische Angebote. „Schwimm Kultur“ unterstützt internationale Studierende, sich willkommen zu fühlen, sich zu vernetzen und gesellschaftlich zu partizipieren. Besonders bemerkenswert ist die hohe Teilnahme von Studentinnen, insbesondere aus den MINT-Fächern, die für den Wirtschaftsstandort Deutschland essenziell sind. Viele berichten, dass das Projekt ihnen nicht nur persönliche Stärke verleiht, sondern auch ihre Karriereambitionen fördert.
Kreativität: „Schwimm Kultur“ geht über den Sport hinaus: Neben Schwimmkursen gibt es Workshops zu Jobsuche, Stressbewältigung und kultureller Orientierung. Dabei werden Teilnehmende nicht nur in Deutschland angekommen, sondern aktiv in eine diverse Gemeinschaft eingebunden. Dieser niedrigschwellige, interaktive Ansatz zeigt, dass Integration besonders durch Begegnung auf Augenhöhe gelingt.
Regionale Relevanz: Magdeburg setzt mit „Schwimm Kultur“ ein starkes Zeichen für Weltoffenheit und Akzeptanz. Die ehrenamtliche Beteiligung von Studierenden zeigt das Engagement der lokalen Gemeinschaft und fördert ein lebendiges Miteinander, das sowohl den Teilnehmenden als auch der Stadt nachhaltig zugutekommt.
„So in my case it really helped me with my self-confidence, with my body shame and also it kind of showed me that there is nothing you cannot do if you really want to. […] Because for me it was a full package of a lot of feelings from my childhood until now so it just changed something in me really.“ (Interview mit S.H., Pos. 587-599)
„I´ve never achieved anything greater than that because overcoming the fear is a big, big thing for me. That´s one thing I´m gonna cherish the rest of my life. […] I´m planning to frame it (Seepferdchen-Abzeichen) and keep it with me forever.“ (Interview mit P.S., Pos. 446-452)












