Verrückt? Na und!

Beispielhafte Initiative

Verrückt? Na und!

Motto

Verstehen, begegnen, Stigma brechen

Region

Halle (Saale) und Saalekreis

Über Verrückt? Na und!

Das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“, angegliedert an das Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt, richtet sich an Schüler*innen ab der 8. Klasse und thematisiert psychische Gesundheit, um Stigmata zu brechen und psychische Erkrankungen als natürlichen Teil des Lebens besprechbar zu machen. Es setzt auf den direkten Austausch im Klassenkontext, da viele psychische Erkrankungen im Jugendalter beginnen.

Das Programm wird von einem*einerFachexpert*in und einem*einer persönlichen Expert*in, einem Menschen, der psychische Krisen bewältigt hat, begleitet. Gemeinsam laden sie zu offenen Gesprächen über seelische Gesundheit ein. Die persönliche Begegnung mit Betroffenen vermittelt, dass psychische Erkrankungen bewältigbar sind, reduziert Ängste und Unsicherheiten und verändert Einstellungen sowie Verhalten.

Schüler*innen erhalten Infomaterialien und Krisenauswegweiser, die Lösungswege aufzeigen. „Verrückt? Na und!“ stärkt das Verständnis für seelische Gesundheit und trägt dazu bei, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren und Jugendliche sowie Lehrkräfte für das Thema zu sensibilisieren.

Über das Engagement

Nachhaltigkeit: Das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“ hat einen langfristigen Einfluss auf das Leben der Teilnehmenden. Indem Warnsignale seelischer Krisen erkannt und Bewältigungsstrategien vermittelt werden, wird nicht nur die Resilienz der Schüler*innen gestärkt, sondern auch ein offenerer Umgang mit psychischen Erkrankungen gefördert. Durch die Integration des Programms in die Schulentwicklung wird eine nachhaltige Gesundheitsförderung sichergestellt. Die jährlich steigende Nachfrage und die kontinuierliche Durchführung in Schulen, wie 2024 in Halle (Saale) und dem Saalekreis mit 61 Projekttagen, belegen die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Angebots.

Inklusion: Das Programm bringt Schüler*innen, Lehrkräfte und persönliche Expert*innen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten zusammen. Die persönlichen Experten, die selbst psychische Krisen gemeistert haben, zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass jeder Teil der Gesellschaft ist und seinen Platz finden kann – unabhängig von den Erfahrungen, die gemacht wurden. Diese Begegnungen fördern ein inklusives Verständnis und den Abbau von Stigmatisierungen.

Gesellschaftliche Relevanz: Psychische Erkrankungen sind nach wie vor tabuisiert und stigmatisiert, was den Zugang zu notwendiger Hilfe erschwert. Das Programm leistet einen wertvollen Beitrag, indem es dieses Schweigen bricht und jungen Menschen zeigt, dass es in Ordnung ist, über seelische Herausforderungen zu sprechen. Durch die offenen Gespräche mit den persönlichen Experten wird das Bewusstsein für die Bedeutung seelischer Gesundheit gestärkt, und Schüler*innen lernen, wie sie mit eigenen oder fremden Krisen umgehen können.

Kreativität: Die Kombination aus persönlichen Lebensgeschichten, interaktiven Diskussionen und praxisnahen Informationen macht das Programm einzigartig. Die persönliche Verbindung zu den Experten und die Möglichkeit, Fragen zu stellen, schaffen eine besondere Lernatmosphäre, die über rein theoretische Wissensvermittlung hinausgeht. Dies fördert nicht nur den Lernprozess, sondern macht das Thema greifbar und lebendig.

Regionale Relevanz: Mit 61 Projekttagen in Halle (Saale) und dem Saalekreis im Jahr 2024 hat das Programm eine starke regionale Verankerung. Es zeigt, wie wichtig Präventionsarbeit vor Ort ist, um Schüler*innen frühzeitig zu erreichen und ihnen Werkzeuge für ein gesundes Leben mitzugeben. Die stetige Ausweitung des Angebots in weiteren Schulen stärkt das regionale Netzwerk und macht „Verrückt? Na und!“ zu einer unverzichtbaren Ressource in der Jugendprävention.